WordPress Analytics: Es muss nicht immer Google Analytics sein

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Wer eine Website oder einen Onlineshop betreibt, möchte auch gern wissen, wie die Inhalte beim Publikum ankommen. Für diesen Zweck gibt es Analysetools wie Google Analytics. Damit werden Besuche identifiziert und viele Informationen wie Aufenthaltsdauer, Wege durch die Website, aber auch Bildschirmgröße oder Ausstiegsseite gesammelt.

Neben Google Analytics haben sich in den letzten Jahren auch noch weitere Alternativen etabliert. Je nachdem, was das Ziel eurer Analyse sein soll, gibt es alles von der ganz schlichten Lösung bis hin zur detaillierten Besucherstatistik mit Live Monitoring. In diesem Artikel möchte ich euch die mir bekannten Möglichkeiten vorstellen und eine Entscheidungshilfe geben. Denn Google Analytics ist in den meisten Fällen viel zu überdimensioniert.

Habt ihr Fragen oder Anregungen, dann schreibt mir gern einen Kommentar.

1. Warum Besuche auf der Website tracken?

Um eurer Website-Angebot attraktiver zu gestalten, müsst ihr verstehen, was genau euer Publikum erwartet, welche Art von Inhalten es mag und was verbessert werden sollte, um zusätzliche Besucher*innen zu gewinnen. Diese Erkenntnisse erlangt ihr nur, indem ihr das Publikum beobachtet. Oder eben durch ein Analysetool beobachten lasst.

Folgende Fragen könnt ihr zum Beispiel mit Hilfe eines Analysetools beantworten:

  • Welche Themen werden am meisten gesucht und welche Inhalte sind am beliebtesten?
  • Woher kommen die Besucher*innen?
  • Mit welchen Geräten lesen sie die Inhalte?
  • Auf welcher Unterseite springen sie ab?

Aus diesen Informationen könnt ihr besser Entscheidungen fällen, welche Quellen profitabel und welche Inhalte erfolgsversprechen sind.

2. Den Datenschutz beachten

Wie kommt man an die Gewohnheiten und Interessen des Publikums ohne dabei die Privatsphäre zu missachten? Genau darin liegt die Krux. Auf der einen Seite möchtet ihr möglichst viel erfahren, um Inhalte gezielter aufbereiten zu können. Auf der anderen Seite allerdings erfordern die Regeln des gesetzlichen Datenschutzes, dass nur persönliche Informationen über euer Publikum nur mit dessen Zustimmung gesammelt werden dürfen. Ein gesundes Abwägen zwischen nichts und alles sollte es am Ende sein.

Kurzer Seitenblick: Die Google Search Console

Mit der Google Search Console stellt Google seine eigenen Daten über eure Website zur Verfügung. Einmal mit der Webdomain verknüpft, seht ihr dort Suchphrasen, angezeigte Seiten und Klicks. Gerade für die Keywordrecherche ein wahrer Goldschatz. Nutzt ihn! Wie ihr die Google Search Console einrichtet, habe ich in einem Blogartikel aufgeschrieben.

Da es sich hierbei um Googles eigene Daten handelt, könnt ihr sie komplett DSGVO-konform nutzen. Und auch wenn es eben „nur“ Daten von Google sind, daraus lässt sich schon eine Menge ableiten.

4. WordPress-Plugins für eure WordPress-Besucherstatistik

Im Folgenden möchte ich euch einige Plugins vorstellen, die ich während meiner Arbeit bei Kund*innen vorgefunden bzw selbst installiert habe. Ich gebe hier nur meine persönliche Erfahrung weiter und stehe mit keinem der Plugins in Verbindung. Solltet ihr andere Erfahrungen gemacht haben oder habt ihr weitere Empfehlungen, dann schreibt es gern in die Kommentare.

4.1. Nur das Nötigste: Statify

Eine ganz schlichte Statistik bietet das Plugin Statify. Es speichert die Daten nur für einige Tage, zeigt Quellen der Besuche und besuchte Seiten. Da keinerlei persönliche Daten gespeichert werden, ist es komplett datenschutzkonform. Solltet ihr einfach nur eine ungefähre Größenordnung benötigen, reicht es vollkommen aus.

Mit Statify könnt ihr Traffic von Instagram, Facebook oder der Google Suche identifizieren, aber auch herausfinden, welche Beiträge besonders beliebt sind.

4.2. Solide Informationen: Koko Analytics, Slimstat Analytics und WP Statistics

Koko Analytics ist leicht, arbeitet mit oder ohne Cookies. Ihr könnt verschiedene Zeiträume auswerten, nach Seitenaufrufen und Besuchen unterscheiden sowie die Quellen einsehen.

Slimstat Analytics kommt ebenfalls ohne Cookie aus. Weiterhin habt ihr die Option die IP-Adressen zu anonymisieren und allen Besucher*innen in der Datenschutzerklärung ein Opt-Out anzubieten (beides ist gemäß europäischem Datenschutz notwendig). Ihr erhaltet aber wesentlich mehr Informationen über die Besuche auf der Website. Wo kommen sie her, wie lang bleiben sie, welche Geräte werden benutzt. Ihr könnt euch die Analyse-Reports sehr individuell zusammenstellen. Alle Daten werden direkt in eurer Website gespeichert und sind damit nicht für Dritte zugänglich.

WP Statistics funktioniert ganz ähnlich wie Slimstat Analytics, vielleicht mit ein paar Auswertungen mehr hier und da. Auch WP Statistics speichert keine Cookies auf den Browsern der Besucher*innen und gibt die Daten nicht an Dritte weiter. Aber ich habe keine Opt-Out Möglichkeit gefunden. Für mich daher nicht in Deutschland komplett rechtssicher nutzbar.

4.3. Ernsthafte Konkurrenz für Google Analytics: Matomo (früher Piwik)

Ihr möchtet Google-Ads Kampagnen auswerten, den Nutzerfluss durch die Website nachverfolgen oder Conversion-Ziele definieren? Dann schaut euch doch einmal Matomo genauer an. Eine Fülle an Berichten erwartet euch! Es geht also doch auch ohne das Setzen von Cookies. Matomo kann man nämlich mit und ohne nutzen. Die Daten werden direkt bei euch auf dem Server gespeichert, werden also nicht an Dritte weitergegeben.

Matomo könnt ihr als Plugin im WordPress Backend nutzen. Das ist super bequem und leicht einzurichten. Empfohlen aber nur für kleine Websites mit eher nicht so vielen Besuchen. Wer schon richtig ordentlich Traffic auf der Website hat, sollte die Möglichkeit der separaten Installation nutzen. Aber auch das ist dank der wirklich guten Dokumentation zu schaffen.

4.4. Nicht konform mit der DSGVO: Jetpack und Google Analytics

Jetpack (oder auch die eierlegende Wollmilchsau der WordPress-Plugins) ist ein riesengroßes Plugin mit den unterschiedlichsten, wahllos zusammengewürfelten Features. Allein schon deshalb ist es keine gute Wahl. Leider ist es nicht DSGVO-konform, da es sehr viele Daten sammelt. Bitte nicht verwenden!

Ja es gibt die Konstellationen für die nur Google Analytics in Frage kommen. Ads-Kampagnen, die dynamisch auf Besucherzahlen reagieren, kommen mir da zum Beispiel in den Sinn. Aber wie viele Website-Inhaber*innen tracken ihr Publikum mit Google Analytics und nutzen die Daten nicht? Muss man dann überhaupt dieses Fülle an Daten sammeln und auf dem Server eines Dritten speichern? Hier also mein Aufruf an alle: Braucht ihr das wirklich?

5. Fazit

Jetzt habt ihr die große Auswahl. Ihr wisst noch nicht, welche Informationen für euch wichtig sind? Dann startet doch einfach mit der kleinsten Lösung. Ist die nicht ausreichend, erweitert ihr auf eins der Plugins, die mehr bieten.

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