WordPress 5.0: Wer hat Angst vor Gutenberg?

wordpress gutenberg editor

WordPress wird demnächst einen neuen Editor mit dem Namen Gutenberg einführen, der den alten bisherigen ablöst. Und der verdient wirklich den Namen neu: Im Zentrum stehen Blöcke, die beim Schreiben von Seiten und Beiträgen in Zukunft aneinandergereiht werden und so den Inhalt besser strukturieren und layouten lassen. Wer bisher einen Pagebuilder nutzt, der wird mit dem Prinzip der Blöcke vertraut sein. Alle anderen sollten schon mal vorab einen Blick darauf werfen, um dann nicht komplett überrascht zu werden.

Der neue Editor wird mit WordPress 5.0 kommen. Bisher ist er für November 2018 geplant.

Ich war neugierig und habe mit Gutenberg als Editor experimentiert. Anfangs habe ich viel geflucht. Aber die Lernkurve wächst und wächst. 

Was ist neu am Editor?

Der Inhaltsbereich, in dem du schreibst, wird in Blöcke geteilt. Jede Überschrift ist ein eigener Block. Jeder Absatz ist ein eigener Block. Und jedes Bild ist ein eigener Block. Jeder Block hat seine spezifischen Optionen. Dadurch ist der Editor wesentlich flexibler als bisher. So kannst du sehr genau deinen Beitrag strukturieren und den Blöcken unterschiedliche Designs verordnen. Für alle, die sich in HTML nicht auskennen, wird es viel leichter werden ihre Beiträge zu gestalten. 

Das Internet hat sich in den letzten Jahren wesentlich weiterentwickelt. Beiträgen ein modernes Layout zu verpassen ist mit dem klassischen Editor ohne Programmierkenntnisse gar nicht so einfach. Andere Elemente wie Slideshows müssen mit Shortcodes eingefügt werden. Wie einfach ist da ein Slideshow-Block, den man genau dort konfiguriert, wo er ist! Shortcodes kann man weiterhin über einen Shortcode-Block einfügen.

Gutenberg liefert eine gewisse Anzahl an Blöcken bereits mit. Die Möglichkeiten für neue Blöcke sind aber groß und so werden bereits weitere nützliche Blöcke per Plugins angeboten. Ich nutze zum Beispiel das Plugin Atomic Blocks und ich geh davon aus, dass es bald nur so vor innovativen und kreativen Blöcken wimmeln wird. Juhuu.

Vorabtest mit Gutenberg als Plugin

Gutenberg gibt es bereits jetzt als Plugin. Lass dich nicht von den sehr extrem auseinandergehenden Bewertungen abschrecken. Gutenberg polarisiert zur Zeit die Community. Der Editor ist noch im Test und je mehr testen, umso mehr kann vorher gerade gerückt werden.

Du kannst nach der Installation des Plugins zum Beispiel einen neuen Beitrag erstellen, diesen als Entwurf speichern und dort ein bisschen mit den Blöcken herumprobieren. Am Anfang ist es ungewohnt, aber je länger ich Gutenberg nutze, umso leichter fällt mir die Nutzung. Mittlerweile ist mein Schreibfluss wesentlich angenehmer als mit dem klassischen Editor, wo ich ständig etwas im HTML Modus gerade rücken musste und fluchte, weil es nie so wurde, wie ich es wollte. Beträge und Seiten, die du nicht mit Gutenberg, sondern im klassischen Editor öffnest, werden durch das Plugin übrigens nicht verändert!

Wie du mit Gutenberg startest, zeige ich dir hier in meinem Artikel über die ersten Schritte.

Der Classic Block 

Den klassischen Editor wird es bei Gutenberg weiterhin geben: als eigenen Block. So kannst du natürlich auch in Gutenberg diesen Block auswählen und deine Beiträge wie gewohnt schreiben und formatieren. Wenn der Rest deiner WordPress-Installation gut mit Gutenberg zurechtkommt, dann ist es quasi wie vorher und du müsstest dich auch nicht umstellen.

wordpress classic block

Disable Gutenberg

Wenn Gutenberg mit WordPress 5.0 automatisch den alten Editor ersetzt, dann kann es natürlich zu Problemen kommen. Nicht alle Konstellationen können vorausgesehen werden. Wenn du dir nicht sicher bist, ob mit deiner Seite alles gut funktionieren wird, dann installiere dir vor dem Update das Plugin Disable Gutenberg oder Classic Editor. Damit wird der Editor ausgeschaltet und du hast wieder den bisherigen klassischen Editor. Du kannst es so lassen und es passiert nichts weiter oder du wartest erstmal ab, bis zum Beispiel dein Themeanbieter Entwarnung gibt und die ersten Probleme mit diversen Plugins sich gelegt haben.

ClassicPress

Wie die Bewertungen zeigen, stößt Gutenberg nicht überall auf Sympathie. Aus welchen Gründen man auch immer auf den alten Editor setzen möchte oder muss, für den wird es ClassicPress geben, eine Abspaltung (auch Fork genannt) die ab jetzt einen eigenen Weg geht und damit Gutenberg nicht integrieren wird. Die Basis von ClassicPress ist die derzeitige Version 4.9.8. 

Fazit

Alles in allem wird es vermutlich für die meisten WordPress-Nutzer gar nicht so eine große Herausforderung werden, wenn sie sich vorher mit dem Thema beschäftigen. 

Es macht Spaß die neuen Blöcke auszuprobieren und zu testen, was man da noch herauskitzeln kann. Nur an der mobilen Version sollte dringend noch gearbeitet werden. Die ist zum jetzigen Zeitpunkt arg gruselig. Sorry an alle mobilen Leser! Wird besser … hoffe ich jetzt mal.

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