WordPress und die PHP-Versionen: Erhöhung leichtgemacht

PHP ist eine der am weitesten verbreiteten Programmiersprachen für das Web. Es wird hauptsächlich für die Entwicklung von Websites und Anwendungen verwendet, insbesondere für Content-Management-Systeme wie WordPress. Um die Leistung, Funktionalität und Sicherheit zu verbessern, werden regelmäßig neue Versionen von PHP veröffentlicht.

Welche Version nutzt ihr eigentlich?

Welche Version für eure Website verwendet wird, ist im Hosting vorgegeben. Der Hoster stellt einige Versionen bereit und ihr könnt daraus die passende Version für euch auswählen.

In eurem WordPress-Backend könnt ihr ganz leicht herausfinden, welche Version gerade eingestellt ist. Unter Werkzeuge –> Website-Zustand findet ihr einen Bericht über den gesamten technischen Status. Dort seht ihr unter der Rubrik Server die verwendete PHP-Version.

Eure PHP-Version ist veraltet – Extended Support?

Habt ihr eventuell eine Information von eurem Hoster erhalten, dass die verwendete PHP-Version veraltet ist und ihr jetzt tätig werden sollt? Alte PHP-Versionen erhalten keine Sicherheitsupdates mehr und stellen damit für die Hoster ein Risiko dar. Es ist also sowohl in ihrem als auch eurem Interesse tätig zu werden.

Verpasst ihr das oder könnt ihr wegen inkompatiblen Themes oder Plugins nicht wechseln, dann müsst ihr leider in den sauren Apfel beißen und für den Mehraufwand und das Risiko einen Zusatzbeitrag zahlen. Dieser Extended Support wird automatisch aktiviert und euch auf der Rechnung ausgewiesen.

Warum ist die Umstellung auf neue PHP-Versionen wichtig?

Nicht nur der Hoster ist an der Umstellung interessiert. Auch eure Website wird es euch danken. PHP entwickelt sich ständig weiter und mit jeder neuen Version wird die Leistung verbessert. Das Ergebnis ist in der Regel eine schnellere Ladezeit.

Wo ist PHP gerade?

WordPress und PHP gehören untrennbar zusammen. Um überhaupt zu funktionieren benötigt WordPress mindestens die PHP-Version 5.6.20. Empfohlen wird PHP 7.4 oder höher.

Aus Hoster-Sicht ist das allerdings sehr, sehr niedrig, da es für 7.4 schon gar keine Sicherheits-Updates mehr gibt. Daher ist PHP 8.0 minimal erforderlich.

Schritt für Schritt

Es geht los. Gemeinsam stellen wir jetzt die Version um. Habt ihr Fragen, die ich in dieser Anleitung nicht beantworte? Dann schreibt mir gern in die Kommentare.

1. Welche Version soll es sein?

Wie wir bereits herausgefunden haben, müsst ihr zurzeit mindestens auf PHP 8.0 umstellen. Das wird in den meisten Fällen ganz ohne Problem funktionieren. Auch PHP 8.1 ist in vielen Fällen schon möglich. Bei PHP 8.2 würde ich zum jetzigen Zeitpunkt noch vorsichtig sein.

Geht bei der Aktualisierung schrittweise immer um eine Version höher, prüft und erst bei Erfolg könnt ihr weiter erhöhen.

2. Uhrzeit, Zeit und Maintenance-Modus

Vormittags ist tote Hose auf der Website? Hervorragend! Genau die richtige Zeit für eine Umstellung.

Nehmt euch auch persönlich Zeit. Macht es nicht kurz bevor ihr einen Termin habt oder schnell nebenher in der Mittagspause. Gibt es doch Probleme, dann benötigt ihr ein paar Minuten Ruhe ohne Stress.

Damit Außenstehende eventuelle Probleme nicht bemerken, könnt ihr die Website ganz einfach mittels Plugin in den Maintenance-Modus versetzen.

3. Aktualisieren von PHP

Jetzt geht es los. Loggt euch beim Hoster ein und geht in den Bereich Hosting. Dort findet ihr in der Regel einen Punkt zu PHP. Für die gängigen Hoster habe ich euch das einmal visuell vorbereitet.

Die meisten Hoster lassen eine Version auswählen und dann testen. Klappt die Umstellung nicht wie gewünscht, dann könnt ihr gleich an Ort und Stelle wieder auf die bisherige Version wechseln. Als wäre gar nichts gewesen.

4. Überprüfen der Kompatibilität

Zuerst ganz wichtig: Ist die Umstellung erfolgt? Checkt es unter Werkzeuge -> Website-Zustand -> Bericht.

Aber wie findet ihr heraus, ob die Umstellung schief ging? Meistens schneller aus erhofft. Wenn PHP und WordPress nicht harmonieren, dann funktioniert die Website nicht. Ein weißer Bildschirm ist das Ergebnis. Manchmal bei kleineren Problemen wird oben auf der Website plötzlich merkwürdiger PHP Code ausgegeben.

Klickt euch durch die Website und versucht zu interagieren. Schaut auch ins Backend. Alles wie gewohnt? Sehr gut! Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Umstellung. Ihr dürft euch jetzt auf die Schulter klopfen.

5. Beheben von Problemen mit Plugins und Themes

Manchmal kommt es leider doch zu Problemen. Aber was dann? Schaut bitte euch Theme, Plugins sowie eigene Code-Snippets an. Leider gibt es für Plugins nicht die Pflichtangabe, mit welchen PHP-Version sie harmonieren. Auch kein Plugin, welches zuverlässig die Kompatibilität überprüft.

Kennt ihr euch etwas mit der Browser-Konsole aus, könnt ihr euch dort über Fehler informieren. Meist gibt das schon einen Hinweis darauf, wer der Bösewicht ist. Ist auch hier kein Fehler zu finden, dann muss man leider durch Versuch und Irrtum durch. Ich würde zuerst die alten oder eher unbekannten Plugins deaktivieren und die Umstellung erneut probieren.

Fazit

In 90% der Fälle ist eine Umstellung auf die nächste höhere PHP-Version völlig umproblematisch. Geht mit Ruhe und Schritt für Schritt voran. Eure Website wird es euch mit schnellerer Ladezeit und mehr Sicherheit danken.